Warren Buffett ist der erfolgreichste Investor aller Zeiten mit einem Vermögen von 93,4 Milliarden USD. Wie die meisten von uns wurde auch Buffett nicht reich geboren. Als kleiner Junge startete er, indem er Zeitungen austrug und Coca-Cola Dosen verkaufte.
In einer Rede verriet er drei einfache Regeln, die auch Anfängern helfen, erfolgreich in Aktien zu investieren. Zusätzlich ging er darauf ein, wie man dabei Fehler vermeiden kann, die einen ruinieren können. Hinzu kommt eine ganz persönliche Frage, die sich jeder vor seinem ersten Aktienkauf stellen sollte.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schon mit 11 Jahren kaufte Buffett seine erste Aktie, hatte allerdings viele Jahre keine richtige Strategie, bis er ein bestimmtes Buch las, das sein Leben veränderte.
- Aktien sollten als Anteile von Unternehmen gesehen werden, nicht nur als trockene Zahlen und Abkürzungen.
- Der Aktienmarkt bietet jeden Tag neue Chancen, zwingt aber niemanden zu handeln.
- Stell dir eine besondere Frage, bevor du anfängst, Geld zu investieren. Mit dieser Frage kannst du schwerwiegende Fehler vermeiden.
So stieg Buffett in die Aktien-Welt ein
Buffett erzählte, dass er mit 11 Jahren anfing, zu investieren. Vorher beschäftigte er sich nicht viel damit, aber mit 11 Jahren kaufte er schließlich seine erste Aktie. Er fing an, mit mehreren Aspekten rund um das Thema Aktien zu experimentieren: Das richtige Timing beim Kauf der Aktien, dem Analysieren von Aktien-Charts und allem, was dazu gehört. Besonders erfolgreich war er nicht, aber er hatte Spaß dabei.
Mit diesen Experimenten fuhr er fort, bis er 19 Jahre alt wurde. Er las sämtliche Bücher über das Investieren in der lokalen öffentlichen Bibliothek. Zwar fand er das Thema ziemlich faszinierend, aber es fehlte ihm an Regeln. Er hatte keinen genauen Plan, wie er investieren sollte. Und so suchte er nach einer Antwort und hoffte, dass kleine Veränderungen auf dem Chartbild ihm sagen würden, wohin die Aktien gehen würden. Das war zwar verrückt, aber auch jeder andere machte es, also machte auch er es so.
Gut zu wissen:
Plötzlich änderte sich alles für ihn. Als er 19 wurde, las er das Buch „The intelligent Investor“ von Benjamin Graham. Vorher hatte er noch nie von dem Autor gehört. Nur 2 Kapitel aus dem Buch legten den Grundstein für Buffetts Strategie, Geld am Aktienmarkt zu investieren, denn das Buch enthält 3 besondere Grundregeln. Diese sind zwar grundlegend und absolut einfach zu verstehen, sind aber unverzichtbar.
1. Regel: Du kaufst Anteile eines Unternehmens
Wenn du an Aktien denkst, solltest du immer daran denken, dass du einen Teil eines Unternehmens kaufst. Du bewertest ein Unternehmen und teilst den Unternehmenswert durch die Anzahl an ausstehenden Aktien. Anschließend erhältst du so den Preis für eine einzelne Aktie.
Achtung:
Es ist wichtig, dass du darüber nachdenkst, in welche Art von Unternehmen du einsteigst. Dazu gehören unterschiedliche Punkte wie die wirtschaftliche Situation, die Wettbewerber und das Verhalten der Geschäftsführung. Es ist wichtig, das Unternehmen, in das man investieren möchte, zu kennen.
Als Kind kannte Buffett sämtliche Ticker-Symbole der Unternehmen, die an der Börse notiert waren. Leider brachte ihm das nichts, da er sich nicht mit den Unternehmen selbst auskannte. Er musste sich erst angewöhnen, die Abkürzungen und Namen in der Zeitung als richtige Firmen zu sehen.
2. Regel: So reagierst du bei Schwankungen an der Börse
In seinem Buch gibt Graham eine gute Anleitung für das eigene Verhalten, wenn der Aktienmarkt schwanken sollte. Im 8. Kapitel spricht Graham von dem mythischen „Mr. Market“. Buffett betont, dass bis heute nichts Besseres geschrieben wurde über das Verhalten von Investoren bei Schwankungen am Aktienmarkt.
Laut Buffett reagieren die meisten Leute falsch, wenn es zu Kursveränderungen kommt: Sie fühlen sich gut, wenn die Kurse nach oben gehen und schlecht, wenn diese fallen. Diese Menschen nehmen als an, dass der Aktienmarkt dafür da ist, ihnen den Weg zu weisen.
Mr. Market ist ein Freund, den man beim Investieren hat: Jeden Tag kommt er vorbei, um dir zu erzählen, wie viel er dir für deine Unternehmensanteile geben würde oder von welcher Aktie er dir mehr zum gleichen Preis verkaufen würde. Bei privaten Unternehmen würde das niemand so machen. Die Preise schwanken täglich: morgens bekommst du einen anderen Preis als abends. Trotzdem wird dir immer ein Preis genannt, zu dem du entweder kaufen oder verkaufen kannst.
Achtung:
Das gute ist, dass dieser Freund absolut unzuverlässig ist und dir ständig verrückte Preise vorschlägt. Allerdings musst du ihm nicht zuhören oder ihm Beachtung schenken, außer es gibt dir einen entsprechenden Vorteil. Selbst wenn es nur eine Aktie von 3000 Stück ist, alles, was du tun musst, ist einfach nur dazusitzen und abzuwarten.
Du hast keine moralische Verpflichtung gegenüber von Mr. Market. Ständig nennt er dir Preise, ungefragt, aber er tut es. Das Einzige, was du tun musst, ist dir einen Tag auszuwählen, an dem Mr. Market besonders deprimiert ist. Genau diese Momente nutzt du für dich aus. Das besondere an Aktien: Wenn du dir für alle Aktien die Hoch- und Tiefpunkte ansiehst, kannst du erkennen, dass die Hochpunkte doppelt so hoch sind, wie die Tiefpunkte.
Gut zu wissen:
Die Chancen, die der Aktienmarkt bietet, sind bei anderen Investitionsmöglichkeiten nicht gegeben. Beispielsweise Ackerland oder Immobilien schwanken lange nicht so stark, wie Aktien es können. Doch Unternehmensanteile schwanken ständig und bieten das ganze Jahr über immer wieder irrationale Preise an, die du nutzen kannst, aber nicht musst.
Das möchte auch Graham in seinem Buch unterstreichen. Der Aktienmarkt ist nicht dazu da, den Investoren den richtigen Weg zu zeigen. Stattdessen ist er dazu da, dass Anleger ihn zu ihrem Vorteil nutzen. Das kann erreicht werden, indem sich Investoren die potenziell interessanten Unternehmen genauer ansehen. Buffett erklärt, er sieht sich die Firmen gerne an, ohne den Preis vorher zu kennen. Die Kenntnis über den aktuellen Preis beeinflusst die Investoren und ihre eigene Meinung über das Unternehmen.
3. Regel: Warum du die Sicherheitsmarge beachten solltest
Wenn jemand mit einem LKW auf einer Brücke fährt, die ein maximales Gewicht von 10.000 Kilo aushält und der LKW allein 9800 Kilo wiegen würde, wäre es besser, einfach weiterzufahren und sich eine andere Brücke zu suchen. Im Endeffekt weiß keiner genau, wie viel die Brücke wirklich aushält.
Jeder würde sich in dieser Situation eine möglichst stabile Brücke suchen. Und somit wäre es normal, dass jeder schaut, nicht zu viele Risiken einzugehen. Dieselbe Philosophie gilt auch für die Aktienmärkte: Am besten wartest du, bis Aktien sich sehr günstig kaufen lassen.
Basierend auf den bisherigen 3 Regeln, kann man alle Regeln für die eigene Investmentstrategie aufbauen. Buffett betont, dass er nie etwas anderes kennengelernt hat, dass ihm so sehr geholfen hat, wie diese drei Grundregeln des Investierens. Wer langfristig investieren und viel anlegen möchte, sollte das Unternehmen auch verstehen. Das ist einer der wichtigsten Aspekte.
Diese Frage solltest du dir vor dem Investieren stellen
Beispiel: Stell dir vor, du bekommst 1.000.000 Dollar. Du hast einen Zeitraum von einer Woche, um dir 3 Unternehmen zu suchen, in die du investierst. Es geht um private Unternehmen in deiner Region, die nicht am Aktienmarkt gehandelt werden. Lässt du den Zeitraum verstreichen, ohne dich zu entscheiden, wird dir das Geld genommen. Wichtig ist auch, dass du die Aktien nach dem Kauf nicht verkaufen kannst, du wirst sie dein ganzes Leben lang halten. Was würdest du tun?
Vermutlich würdest du dir einige Unternehmen in deiner Umgebung ansehen, von denen du viele kennst, andere nicht. Manche kennst du nur durch ihren Ruf, von anderen kennst du vielleicht die Geschäftsführung persönlich. Über welche Aspekte würdest du in diesen 7 Tagen nachdenken, bevor du dein Geld investieren würdest?
Da du die Aktien nicht mehr verkaufen kannst, wirst du dir wohl Unternehmen suchen, die einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil bieten. Vermutlich würdest du kein Burger King Franchise kaufen, auch wenn im Umkreis kein anderes Fast-Food-Restaurant steht, da früher oder später eine McDonalds Filiale Konkurrenz machen würde. Deshalb ist es wichtig, sich Unternehmen zu suchen, die einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil bieten.
Achtung:
Im Kapitalismus ist es normal, ständig mit Konkurrenz rechnen zu müssen. Man könnte Unternehmen als Burgen sehen, die ständig angegriffen werden, weshalb stabile und dauerhafte Burgen eigene Burggräben haben. Für solche Schutzmechanismen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten für Firmen, wie eingetragene Patente oder ein einzigartiger Standort.
Fazit: 3 einfache Investment-Regeln als Grundlage für Anfänger
Auch Warren Buffett fing klein an und kaufte seine erste Aktie im Alter von 11 Jahren. Lange Zeit wusste er nicht genau, wie er investieren soll und welche Regeln er dabei einhalten sollte. Das Buch „The intelligent Investor“ von Benjamin Graham veränderte alles für ihn, indem es die Grundlagen seines Wissens aufbaute. Laut Buffett sind diese Regeln auch heute noch aktuell und für jeden Investor unverzichtbar.
- Es ist wichtig, Aktien immer als Anteile von Unternehmen zu sehen und nicht nur die trockenen Zahlen und Abkürzungen zu kennen. Wichtig sind die unterschiedlichsten Aspekte wie die Geschäftsführung, Standorte, Konkurrenten und vieles weitere. Wer erfolgreich investieren möchte, sollte das Unternehmen kennen.
- Zudem zwingt der Aktienmarkt niemanden zu handeln, er bietet lediglich Chancen, aufgrund ständig schwankender Preise.
- Auch sollte es nicht unterschätzt werden, die Sicherheitsmarge zu kennen, da niemand zu hohe Risiken eingehen möchte und es riskieren will, alles zu verlieren.
Zuletzt gibt Buffett noch einen Tipp an Anfänger, in Form von einer Frage: Was würdest du tun, wenn du 1.000.000 USD geschenkt bekommst, um innerhalb von einer Woche in drei Unternehmen zu investieren? Wenn du dich nicht entscheiden kannst, verlierst du das Geld wieder. Zudem kannst du die Aktien nicht verkaufen und behältst sie ein Leben lang. Diese Frage soll zum Nachdenken anregen, da jeder überlegen würde, auf welche Aspekte er bei den Unternehmen achten würde.