Charlie Munger hat bei null gestartet und ist zum bekannten Investmentmilliardär geworden. Er betont, wie wichtig und schwierig die ersten 100.000 Euro sind. Auch andere inspirierende Personen, die ähnliches geschafft haben, bestätigen das. Doch wieso ist gerade der Anfang so schwierig?
Das Wichtigste in Kürze:
- Andere Prioritäten oder Angst vor der Börse halten viele vom Investieren ab.
- Tipps können helfen, die ersten 100.000 Euro schneller zu erreichen.
- Diese Beispiele des Zinseszinses zeigen, wie hoch die Wirksamkeit des Investierens ist.
Warum der Startzeitpunkt beim Investieren eine Hürde ist
Wer nicht investiert und sich nicht mit seinen Geldanlagen beschäftigt, bekommt dafür oft im Alter die Rechnung. Die Rente ist in vielen Fällen nicht mehr gesichert und zu klein, um seinen vorherigen Lebensstandard aufrechterhalten zu können. Trotzdem tun sich viele schwer damit, mit dem Investieren zu beginnen.
Oft setzen Menschen ihre Prioritäten anders: Sie kaufen sich einen neuen Wagen oder bevorzugen den Umzug in die größere Wohnung. Dafür nehmen sie Kosten auf sich, die eigentlich nicht notwendig sind. Konsum ist für jeden normal und auch notwendig. Doch Personen, die sich finanziell unabhängig machen wollen, sollten sich im Konsum einschränken und ihn in einem vernünftigen Rahmen halten.
Ein anderer häufiger Grund, der Menschen davon abhält zu investieren, sind die niedrigen Beträge, die sie zur Verfügung haben. Leider gehen viele davon aus, dass sich das Investieren mit kleinen Summen nicht lohnt. Diese Logik beinhaltet einen Denkfehler:
Achtung
Das Ziel ist des Investierens ist es, mehr Geld zu erzeugen. Menschen investieren nicht, weil sie schon viel haben.
Auch die Angst vor der Börse hält viele vom Investieren ab. Sie begründen ihre Sorgen damit, dass sie irgendwen kennen, der mit einer Aktie all sein Geld verloren hat. Durch fehlende finanzielle Bildung kennen sie die unterschiedlichen Arten der Geldanlage nicht und sehen alle Möglichkeiten als ähnlich riskant an.
Darum wird es ab 100.000 Euro leichter
- Beispiel 1: Eine Investition von 3.000 Euro bei einer jährlichen Rendite von 10 Prozent, ergeben im Jahr 300 Euro Gewinn. 10 Prozent Gewinn pro Jahr sind die langjährigen Renditen des S&P 500. Der Betrag und die Auswirkungen des Zinseszinses wirken hier noch nicht groß, lassen sich 300 Euro doch recht schnell in ein paar Stunden mit einem Nebenjob verdienen.
- Beispiel 2: Dagegen bietet eine Investition von 100.000 Euro bei gleicher Rendite schon einen jährlichen Gewinn von 10.000 Euro, was umgerechnet 833 Euro pro Monat entspricht. Gerade für Geringverdiener, wie Studenten, sind das bereits große Summen, die zum Leben reichen würden.
- Beispiel 3: Eine Investition von 1 Millionen Euro bei 10 Prozent wirft bereits 100.000 Euro pro Jahr ab. Diese Summe ist deutlich größer als das, was die meisten Menschen mit ihrem Vollzeitjob in Deutschland verdienen.
Gut zu wissen:
Oft investieren Menschen erst, wenn sie realisiert haben, wie groß die Wirkung des Zinseszinses ist.
Eigenes Unternehmen gründen
Wer allein ein eigenes Unternehmen gründet, muss sämtliche Aufgaben selbst übernehmen: Buchhaltung, Marketing, Verkauf, Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung und Bürokratie. Gerade für Personen, die kein Startkapital zur Verfügung haben, ist dies oft die Lösung.
Durch die vielen unterschiedlichen Aufgaben wird die Arbeit stressig und ineffizient. Keine Person kann sich so konzentriert auf eine Aufgabe fokussieren.
Wer dagegen Geld zur Verfügung hat, kann bestimmte Tätigkeiten an andere weitergeben. Oft sind das Tätigkeiten, die man selbst ungern macht oder weniger gut kann. Dieser Hebel bringt Unternehmen schneller voran und hilft, dass man sich selbst auf die eigenen Aufgaben fokussieren kann.
Dieses Beispiel zeigt, dass nicht nur der Zinseszinseffekt ab 100.000 Euro größer ist, sondern ein gewisses Startkapital deutlich mehr Möglichkeiten zur Anwendung bietet.
Mehr Möglichkeiten durch Startkapital
Wer bereits Geld aufbringen kann, kann, wie bereits erwähnt, Aufgaben im Unternehmen verteilen. Zusätzlich können mehr Risiken eingegangen werden, was wiederum mehr Chancen bietet.
Auch bei Gehaltsverhandlungen ist die eigene Position stärker. Wer nicht auf einen Job angewiesen ist, kann selbstbewusster auftreten und bessere Resultate erwarten. Möglich ist es auch, sich mit dem Startkapital selbstständig zu machen.
Bereits vorhandenes Geld kann die eigene Unabhängigkeit stärken. Viele haben nicht mehr Angst vor einem möglichen Jobverlust, wenn sie wissen, dass sie ihn nicht dringend benötigen.
Auch die Anlagestrategien können sich verändern. Ab 100.000 Euro können fünf bis zehn Prozent der Anlagesumme in risikoreichere Investitionen, wie beispielsweise Kryptowährungen, fließen.
So erreichst du die 100.000 Euro Marke schneller
Die ersten 100.000 Euro kommen im Regelfall aus der eigenen Arbeit und nicht der Rendite. Deshalb eignet sich die Erhöhung der Sparquote, um mehr Geld investieren zu können. Auch generelle Spartipps helfen, mehr aus seinem Gehalt zu machen. Dazu gehören beispielsweise folgende Tipps:
- Verzicht des Kaufs von unnötiger Ware
- Kündigen von ungenutzten Abos
- Führen eines Haushaltsbuchs
- Versicherungsvergleich
- Kostenlose Girokonten
- Regelmäßig Steuererklärung einreichen
Im Umkehrschluss ist es auch wichtig, das eigene Einkommen zu erhöhen. Wer mehr verdient, kann mehr Geld zur Seite legen. Hilfreich dafür sind beispielsweise Gehaltsverhandlungen mit dem aktuellen Arbeitgeber oder die Bewerbung auf einen Job, der ein höheres Einkommen einbringt. Eine Möglichkeit bieten auch Nebenjobs. Mit vielen Hobbys lässt sich auch nebenbei Geld verdienen.
Noch nicht überzeugt? Dieses Beispiel wird dich umstimmen!
Zur Veranschaulichung gehen wir von einer Investition von 10.000 Euro pro Jahr aus. Die Investitionsanlage ist ein diversifizierter ETF mit einer durchschnittlichen Rendite von 7 Prozent.
Ein Rechner berechnet einen Anlagehorizont von 7,44 Jahren, um die ersten 100.000 Euro zu erreichen. Der Schritt auf die 200.000 Euro bei derselben jährlichen Investitionssumme benötigt nur noch 4,93 Jahre und geht damit schon deutlich schneller. Wer weitere 3,69 Jahre jährlich 10.000 Euro investiert, hat bereits einen Depotwert von 300.000 Euro erreicht.
Mein Fazit: Geduld und Arbeit zahlen sich aus
Die ersten 100.000 Euro sind harte Arbeit und kommen meist aus dem eigenen Einkommen. Wer es allerdings einmal geschafft hat, profitiert langfristig vom Zinseszins und hat deutlich mehr Chancen, sein Geld zu vermehren.