Gerade für Anfänger im Bereich Bitcoin gibt es typische Fehler. Diese passieren ständig und können dem Anleger teuer zu stehen kommen. Mehrere tausend Euro können verloren gehen, wenn man in eine Falle tritt. Auch ich selbst habe in meiner Anfangszeit Fehler gemacht und investiere inzwischen seit 5 Jahren in Bitcoin. In diesem Artikel zeige ich dir, welche Fehler du beim Investieren in Bitcoin vermeiden solltest.
Das Wichtigste in Kürze:
- Emotionale Handlungen führen zu impulsiven Ver- und Ankäufen.
- Wer keine konkreten Ziele und Pläne hat, lässt sich schnell von Euphorie anstecken.
- Werden die Steuern vergessen, müssen im schlimmsten Fall über 50 Prozent abgegeben werden.
- In der Vergangenheit sind mehrmals dubiose, unregulierte Krypto-Börsen mit dem Geld der Anleger verschwunden.
9. Fehler: Warum du deine Emotionen kontrollieren solltest
Viele Anfänger handeln emotional. Sie fangen an, sich mit dem Krypto-Markt zu beschäftigen, wenn die Euphorie groß ist. Das war beispielsweise Ende 2017 oder Anfang 2021 der Fall. In genau solchen Zeiten bekommen Leute Angst, etwas zu verpassen. Das nennt sich „Fomo“, und ist die Abkürzung von „Fear of missing out“.
Die Anleger sind aufgeregt und denken nicht lange über ihre Investitionen nach. Ohne Vergleiche eröffnen sie schnell ein Konto, um so schnell wie möglich Bitcoin zu kaufen. Anfänger werden dann euphorisch, wenn die Kurse steigen und geraten bei sinkenden Kursen in Panik. Wer sich durch Emotionen lenken lässt, begeht Fehler. Eingekauft wird oft bei viel zu hohen Preisen und bei sinkenden Preisen wird zu billig verkauft, weil die Angst groß ist.
8. Fehler: Keine Strategie verfolgen
Vor jeder Investition in Bitcoin sollte sich jeder Anleger sein Ziel definieren. Am besten wird dieses schriftlich notiert, zusammen mit dem Grund, warum man überhaupt in Bitcoin investiert. Geht es darum, langfristig eine hohe Rendite mithilfe von Bitcoin zu erwirtschaften? Oder geht es eher um die Blockchain-Technologie hinter der Kryptowährung?
Gut zu wissen:
Auch ein Plan sollte vor der Investition in Bitcoin festgelegt werden. Du solltest dir darüber im Klaren sein, was du machst, wenn die Kurse fallen sollten. Zudem solltest du dir überlegen, was du tust, wenn die Kurse sich verdoppelt haben, ob du verkaufen möchtest oder Bitcoin langfristig halten möchtest.
Möchtest du beispielsweise langfristig investieren, eignet sich die Erstellung eines Sparplans. So kannst du monatlich auch kleinere Beträge investieren, was automatisiert abläuft. Zusätzlich könnten immer dann 200 Euro investiert werden, wenn die Kurse um 10 Prozent gefallen sind.
Achtung:
Ein Investitionsplan kann nie perfekt sein. Allerdings kannst du auf diese Weise deine Emotionen kontrollieren und impulsive Panikverkäufe verhindern.
7. Fehler: Wie du zu hohe Verluste vermeiden kannst
Wichtig ist es, dass du niemals eine zu hohe Summe investierst. Du solltest nur Summen in Bitcoin investieren, bei denen du bereit wärst, sie zu verlieren. Sind die Summen zu hoch, bindet sich ein Anleger emotional daran, da ihm das Geld aufgrund der Höhe sehr wichtig ist.
Oft haben Menschen finanzielle Verpflichtungen, Eigenkapital für ein Haus eingespart oder große geplante Käufe. Wer nicht damit klar kommt, alles verlieren zu können, sollte nicht in Bitcoin oder andere Kryptowährungen investieren. Im Falle eines Totalverlustes kann dies sonst negative Folgen nach sich ziehen. Idealerweise sollte eine Balance gefunden werden zwischen der Vermeidung eines folgenreichen Verlusts und einer möglichen positiven Rendite, die sich lohnen würde.
6. Fehler: Dubiose Krypto-Börsen verwenden
Es gab schon häufiger unseriöse Krypto-Börsen, die mit dem Geld ihrer Kunden verschwanden. Der Krypto-Markt ist nicht staatlich reguliert, weshalb es keine kontrollierenden Behörden gibt. Diese Börsen haben ihren Sitz an Orten, an denen es für Betrug keine Strafen gibt.
Unser Tipp:
Es ist wichtig, sich als Anleger über die unterschiedlichen Krypto-Börsen zu informieren. Am besten ein eignet sich ein reguliertes Unternehmen mit einer Einlagensicherung von beispielsweise 100.000 Euro. Von Vorteil in Bezug auf die Sicherheit ist es auch, ein deutsches Unternehmen zu wählen.
5. Fehler: Warum du verschiedenen Meinungen nicht blind vertrauen solltest
In der Welt der Kryptowährungen gibt es zahlreiche Twitterkanäle, Spam-Bots in YouTube Kommentaren und Influencer, die angebliche Tipps aufzeigen, wie man mithilfe von Kryptowährungen reich wird. Nicht jeder von ihnen hat das beste für den Anleger im Sinn.
Umso wichtiger ist es, sich an vertrauenswürdigen Quellen zu orientieren und darauf zu achten, welchen Ruf sie haben. Am wichtigsten ist es aber, dass du auch selbst recherchierst. Niemand wird dir die Verantwortung abnehmen, wenn es zu einem Totalverlust mit der eigenen Anlagestrategie kommen sollte.
Gerade im Bereich der Kryptowährungen sind viele Scam-Projekte unterwegs. Auch ich bekomme regelmäßig E-Mails, ob ich für eine bestimmte Summe nicht eine „neue, coole Kryptowährung“ vorstellen möchte. Ich finde es moralisch nicht vertretbar und habe so ein Angebot nie angenommen. Ein bekanntes Beispiel ist Kim Kardashian, die das Projekt „Ethereum Max“ vorgestellt hat.
4. Fehler: Ständig nach einem neuen Coin suchen
Viele neue Anleger im Bereich Krypto, haben das Gefühl, den Zug bei Bitcoin verpasst zu haben. Deshalb tendieren sie dazu, den „neuen Bitcoin“ zu finden. Gesucht werden also Kryptowährungen, die die eigenen Anlagen verhundertfachen sollen. Allerdings gibt es keinen zweiten Bitcoin, die Währung ist in der Historie und Sicherheit einzigartig.
Langfristig gesehen, scheitert der Großteil der neuen Coins. Es kommt zu einer kurzen Hype-Phase, woraufhin die Kurse fallen und gegen null tendieren, was dem Totalverlust nahekommt. Viele denken, es sei einfach, einen neuen Hype-Coin zu erkennen. Schuld daran ist der sogenannte „Survivorship bias“. Viele fokussieren sich nur auf die Projekte, die es bereits geschafft haben, zu überleben. Alle anderen Projekte, die gescheitert sind, finden dagegen keine Beachtung.
3. Fehler: Währungen kaufen, weil sie günstig sind
Anfänger machen oft den Fehler, auf kleinere und unbekannte Kryptowährungen zu setzen, da diese günstiger sind. Der Bitcoin, der deutlich teurer ist und sich bereits durchgesetzt hat, ist ihnen zu teuer. Das funktioniert allerdings nicht, da für das Potenzial einer Währung nicht der momentane Stückpreis der Währung entscheidend ist, sondern der Gesamtwert.
2. Fehler: Bitcoin an die falsche Adresse senden
Transaktionen mit Bitcoin sind immer permanent und unwiderruflich. Keine Person hat die Kontrolle über das Bitcoin-Netzwerk und kann es selbst ausrichten. Könnte jemand eine bestimmte Transaktion rückgängig machen, würde das der Philosophie der Dezentralität widersprechen.
Achtung:
Möchtest du also Bitcoin von einer Wallet auf eine andere übertragen, musst du dir absolut sicher sein, die richtige Adresse ausgewählt zu haben. Wer an die falsche Adresse sendet, verliert seine Coins für immer. Bei großen Beträgen eignet sich eine Testübertragung, bei der du einige wenige Cent auf die neue Adresse schickst, um die Transaktion zu überprüfen.
1. Fehler: Steuer wird vergessen
Die Steuer zu vergessen, kann einen Anleger bis zu 50 Prozent seiner Gewinne kosten. Kryptowährungen haben eine Haltefrist von einem Jahr. Wer diese beachtet, muss keine Steuern auf seine Gewinne zahlen. Wer sich allerdings nicht an die Frist hält, zahlt Steuern nach dem jeweiligen Einkommensteuersatz. Dieser kann in Deutschland bis zu 51,52 Prozent betragen.
Beispiel:
Wer einen Gewinn von 5.000 Euro mit Bitcoin gemacht hat, seine Währung aber weniger als ein Jahr hält, muss im schlechtesten Fall über 2.500 Euro an Steuern bezahlen. Gerade Anleger, die Daytrading betreiben möchten, sollten diesen Aspekt nicht unterschätzen.
Fazit: Fehler vermeiden durch ausführliche Recherche und Planung
Neue Anleger auf dem Krypto-Markt lassen sich oft von Emotionen leiten und handeln kurzfristig und impulsiv. Emotionale Handlungen im finanziellen Bereich können zu hohen Verlusten führen, wenn beispielsweise hoch gekauft und tief verkauft wird. Um dem entgegenzutreten, eignet sich die Erstellung eines Plans und die Festsetzung eines konkreten Ziels.
Generell ist es wichtig, die Verantwortung für seine Investitionen zu übernehmen und sich vorab ausführlich zu informieren. Wichtig dabei ist, auf vertrauenswürdige Quellen zu setzen und nicht jedem alles zu glauben, der angeblich leichte Tricks zeigt, wie man schnell reich wird. Zur Recherche gehören auch Themen wie Steuern, vertrauenswürdige Krypto-Börsen oder die vorsichtige Übertragung von Bitcoin auf ein anderes Wallet.